Zeit ...



Zeit kann man nirgendwo mieten, kaufen oder anderweitig besorgen. Das Angebot an Zeit ist völlig unelastisch. Einerlei, wie hoch die Nachfrage, das Angebot lässt sich nie vermehren…


Happy Birthday bester Hund




Nein, nicht jeder Tag ist nur eitel Sonnenschein in meinem Leben, aber Du wedelst die trüben Gedanken einfach weg. Nein, es gelingt mir nicht immer, gut gelaunt aufzustehen, aber Du schlabberst mir einmal über die Hand und ich muss lächeln. Nein, ich schaffe es nicht immer im Hier und Jetzt zu sein, aber Du lebst mir die Wichtigkeit des Augenblicks vor. Nein, ich habe die Geduld wirklich nicht gepachtet, aber Du lehrst mich, in der Ruhe liegt die Kraft. Nein, ich schaffe es oft nicht in der Hektik des Alltags stehen zu bleiben, aber Du bringst mich dazu, jetzt innezuhalten um Dir den Bauch zu kraulen. Nein, ich mag kein Regenwetter, aber Du schaust mich mit großen braunen Augen an und nichts kann mich aufhalten mit Dir raus zu gehen. Nein, ich achte oft nicht auf die Kleinigkeiten, aber Du zeigst mich, dass genau hier, dieser Grashalm steht (und ausgiebig beschnüffelt werden sollte). Nein, ich kann mich nicht stets leiden, aber Du liebst mich einfach so, immer.

DU machst mich zu einem besseren Menschen … Happy Birthday Clyde und danke dass Du mich schon seit 14 Jahren begleitest!

#dankbar



Wenn Du heute Morgen in einem warmen bequemen Bett mit Dach über dem Kopf aufgewacht bist, ohne Schmerzen aufgestanden, einen Kaffee oder Tee zum Frühstück hattest (oder was Dir sonst so schmeckt), vor dem Schrank stehst und eine Auswahl an Kleidungsstücken darin ist (und mal wieder nicht weißt, welches
von den vielen Du anziehen sollst), mehr oder weniger trockenen Fußes zur Arbeit gelangst (weil Du laufen kannst oder ein Auto hast - und eine Arbeit), Dich am frühen Morgen ein Kollege anlächelt und Du Dich freust (weil es wirklich eine Menge nette Menschen gibt und in der Lage bist zu fühlen), heute nicht hungern musst (außer Du willst es), in Verbindung mit Familie und Freunden stehst (weil Du Familie und Freunde hast und weil Du ein Handy und/oder einen Computer besitzt), Du sehen riechen hören sprechen kannst, usw. … dann weißt Du, dass Du mehr hast, als die meisten Menschen, dann kannst Du dankbar sein, dann lebst Du.
Dankbarkeit ist die beste Basis für ein erfülltes Leben, auch für Heilung. Wofür bist Du heute dankbar?

Ich wünsche Dir jedenfalls einen wundervollen, dankbaren Wochenstart!

"Ich bin ein Boot"



Nein, das ist nicht ganz die richtige Bezeichnung; denn eigentlich bin ich viel mehr ein Schiff. Genau genommen ein Segelschiff. Immer noch ganz gut in Form, segle ich auf meinem Lebensozean durch die Jahre. Die Bauweise aus Holz und Metall und eher schlank. Farbig in blau, weiß und gelb angemalt. Meist blank geschrubbte Planken an Deck und verschiedene Kabinen darunter. Eine ist besonders hübsch gestaltet, denn hier sammle ich besondere Erinnerungen; manchmal steuere ich auch von hier aus und komme dann in besonders interessante Gewässer. In der Mitte oben, das Brückenhaus, von dem aus ich mich kontrolliere. Schöne große Segel habe ich, die sich im Wind aufblasen, wenn er weht. Falls er dies mal nicht tut, habe ich auch ein paar Ruder. So stelle ich sicher, immer vorwärts kommen zu können.
Okay, ich bin nicht mehr ganz neu, das gebe ich zu. Man sieht mir die Jahre an. Hier und da ein paar Dellen und Kratzer, manche geflickt und neu angemalt. Inzwischen schön bunt, denn die Schwarz-weiß Zeiten habe ich hinter mir. Ein paar der altersbedingten Spuren gingen nicht mehr zu reparieren und jetzt quietscht und knarrt es manchmal, wenn ich mich zu sehr in den Wind lege. Aber alles in allem aber bin ich noch hochseetüchtig und gedenke auch noch die hintersten Winkel dieses spannenden Meeres auszukundschaften.

Nicht immer war die Fahrt auf meinem Lebensozean eine Urlaubsreise. Es gab zum Beispiel Engstellen, kleine Kanäle. Da dachte ich schon, ich komme nicht hindurch. Aber ich habe mich durchgezwängt. Rechts und links an der Betonmauer ein paar Schrammen geholt. Aber letztlich dann doch wieder auf dem großen grün-blauen Ozean angekommen.

Einmal kam ich in einen richtig schlimmen Sturm, den ich fast nicht überstanden hätte. Nicht nur dass die Wellen mannshoch über meine Planken schlugen, nein auch fast die ganze Mannschaft begann zu meutern. Ich war völlig führungslos den Gewalten der Natur ausgesetzt und dann fiel auch noch der Kompass aus. Keine Karte und ohne genaue Kenntnisse wohin ich eigentlich will. So mancher Tag war ein Kampf und ich hatte Mühe in der Fahrtrinne zu bleiben, um nicht an den Felsen zu zerschellen. Beinahe wäre es mit mir zu ende gewesen. Aber ich habe mich letztlich dann nicht klein kriegen lassen.
Nach dem Sturm musste ich allerdings in die Werft, wo ich eine ganze Weile blieb, bis alle Systeme wieder funktionierten. Vor allem auf der Brücke musste erst mal wieder eine Kommandostruktur hergestellt werden Die hatte einen üblen Schaden erlitten. Alles war durcheinander geraten und überall lagen die Seekarten und Instrumente verstreut. Aber mit ein paar Helfern zusammen haben wir das ganz gut wieder hingekriegt.

Ich hatte auch immer wieder mal Strecken, auf denen mir der Sprit ausging und kein Lüftchen wehte. Dann hieß es sich in die Riemen legen und rudern, bis zur Erschöpfung.

Auch gebe ich zu, ich habe mich hin und wieder mit Absicht in die Stromschnellen gelenkt, ohne mich vorzubereiten, in der Hoffnung es wird schon gut gehen. Nicht immer tat es das und ich habe einige Beulen abgekriegt. 

Doch ich habe aus dem gelernt, was hinter mir liegt; bin weiter gesegelt. Jeder Abschnitt meiner Fahrt war wichtig und hatte seine Berechtigung. Sicher, manchmal habe ich an einem morschen Holzsteg festgemacht, unfähig vorwärts zu kommen und ließ die Wasser des Lebens an mir vorbeifließen, in der Annahme, dass ich noch genug Zeit für all das Unbekannte habe. Bis ich merkte, dass all das, was ich auf Morgen oder irgendwann verschoben hatte, plötzlich an mir vorbei floss, ohne dass ich es hätte aufhalten könne. Also habe ich mich aufgemacht, nicht mehr am Ufer zu sitzen und zu sagen ich kann nicht und bin irgendwie zufrieden, sondern ich habe gewählt … mit dem Fluss meiner Lebenszeit zu reisen, mich auch mal der Herausforderung des Unbekannten zu stellen und auf den Wellen zu tanzen.

Viele fremde Länder habe ich gesehen. In manchen gefiel es mir so gut, dass ich etwas länger im Hafen vor Anker ging. Und nicht immer fiel der Abschied leicht. Doch ich bin nun mal ein Schiff und die sind nicht dafür gebaut im Hafen zu liegen und zu rasten und rosten. So entrollte ich meine Segel und weiter immer weiter auf dem Lebensozean.

Gerne erinnere ich mich natürlich auch an die Zeiten, als ich zwischen Südseeinseln dahin gleiten konnte. Heiße Sonne, strahlend weiße Sandstrände und Palmen. Hier konnte ich mich gut erholen, die Ruhe genießen. Da fließt der Lebensfluss langsam und gemächlich und ich kann für einen Moment das Ruder aus der Hand legen und die Sonnenstrahlen genießen. Und das ist auch gut so.

Hin und wieder brauchte und brauche ich auch 'Schlepper', die mich ein Stück ziehen oder Beiboote, die mich begleiten. Kleine Wettrennen bin ich gefahren oder auch mal gemächlich neben einem anderen Schiff nebenher gesegelt. Es ist schön nicht immer nur alleine unterwegs zu sein. Immer konnte ich daraus auch etwas lernen und meinen Segelstil verbessern.
Heute, weiß ich, ich rudere inzwischen nicht mehr nur einen morschen Kahn, sondern habe mir im Laufe der Jahre ein solides Lebensboot erarbeitet. Das wird mich sicher auch durch die nächsten unruhigen Gewässer bringen.

Ich bin mir jedenfalls sicher meine Lebensreise erwartet mich, mit all seinen Facetten … den Stromschnellen und Canyons, den dahinplätschernden Gewässern und Anlegestellen, den Untiefen die ich selbst bewältigen darf und den Abschnitten in denen ich nicht alleine den wilden Wassern ausgesetzt bin, aber auch den rotglühenden Sonnenuntergängen und atemberaubenden Aussichten …  So werde ich weiter segeln, mein Leben umarmen und feiern und auf den Wellen tanzen. (©wiebkebeyer)